Individuelle Planung mit eigenen Architekten, klare Kostenkalkulation und abwechslungsreiche Architektur – das sind die Kennzeichen von Kobelthaus. Das Ostschweizer Unternehmen baut Häuser vom Boden- bis zum Genfersee.
Die Geschichte von Kobelthaus beginnt wie bei vielen Hausbaufirmen mit einem kleinen Handwerksbetrieb. Die um 1900 im Dorfzentrum von Marbach/SG gegründete Wagnerei entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem überregional bedeutenden Anbieter im Hoch-, Tief- und Holzbau. Seit dem Verkauf der Geschäftstätigkeit im Hoch- und Tiefbau 2007 konzentriert sich das Unternehmen ganz auf die Aktivitäten als General- und Totalunternehmer für Holz- und Massivbauten. Jüngster Unternehmensspross ist die Anfang 2016 gegründete Abteilung Kobeltumbau, die Modernisierer und Sanierer bei ihren Projekten unterstützt.
Drei Standorte
Heute ist das Unternehmen an drei Standorten aufgestellt. Neben dem Stammsitz in Marbach/SG steht Interessenten fachkundige Beratung auch in Baden-Dättwil im Aargau und in Biel im Kanton Bern zur Verfügung. Pro Jahr baut das Unternehmen circa 60 bis 80 Häuser. Dabei hat individuelle und fachkundige Beratung bei Kobelthaus oberste Priorität. «Jeder Kunde wird von einem unserer Architekten betreut, er hat von Anfang an bis zum Baubeginn immer mit den gleichen Fachleuten zu tun. Bei uns werden die Leute nicht von einem zum andern durchgereicht», betont Bruno Locher, Leiter Architektur und Vertrieb. Insgesamt neun zum Unternehmen gehörende Architekten beraten den Kunden und bleiben während des Projekts Ansprechpartner.
Einmal im Leben
Locher betont die Verantwortung, die eine Hausbaufirma gegenüber ihren Kunden hat. «Die meisten Menschen bauen nur einmal im Leben, das heisst, wir begleiten die Personen auf einem sehr wichtigen Lebensabschnitt. Dabei vertrauen uns die Leute sehr viel Persönliches an.» Die Kunst bestehe darin, die vorhandenen Wünsche unter Berücksichtigung des Budgets und im Rahmen der Bauvorschriften zu verwirklichen. «Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die aber für die Hausbesitzer grosse Bedeutung haben, zum Beispiel ein grosser gedeckter Sitzplatz oder ein Vorratsraum bei der Küche.»
«Die meisten Leute kommen über Referenzen oder Empfehlungen von Bekannten zu uns», berichtet Locher. «Oder sie sehen eine unserer Baustellen und werden so aufmerksam. «Auch Banken empfehlen uns, wenn sie sehen, dass Bauherren gute Erfahrungen mit uns gemacht haben.» Ausserdem spielten gute Kommentare in den Bauforen eine wichtige Rolle. Weitere Empfehlungen würden von Baubegleitern oder -betreuern ausgesprochen, die als Bindeglied zwischen Bauherr und Baufirma agieren. Schliesslich seien auch Messen und Hausbesichtigungen von fertigen Objekten wichtig.
Ein Katalog voll Ideen
Nach der Kontaktaufnahme gibt es ein erstes Kundengespräch, das in der Regel beim Kunden zuhause stattfindet. «Da sieht man dann, wie die Leute eingerichtet und wie die Wohnverhältnisse sind», erzählt Locher. Zur Vorbereitung des Erstgesprächs erhalten die Kunden einen Katalog mit über 30 Hausideen sowie den Link zu gebauten Architektenhäusern, die sie in Ruhe anschauen können, um sich über ihre architektonischen und wohnlichen Wünsche und Vorlieben klar zu werden: zum Beispiel Flach- oder Satteldach, modern oder verspielt? «Wir haben zwar verschiedene Hauslinien, aber den meisten gefallen verschiedene Elemente, die wir dann kombinieren. Höchstens 30 Prozent bauen innerhalb einer Linie», berichtet Locher.
«Wir schauen uns immer zuerst das vorhandene oder reservierte Grundstück
an und analysieren die Möglichkeiten», erläutert Locher die
Vorgehensweise. Es sei wichtig, dass ausgewiesene Fachleute das machten,
denn die Grundstückssituation sei oft nicht einfach, sei es durch
Hanglage, den baulichen Kontext oder Vorschriften. «Da muss man die
Gegebenheiten berücksichtigen und eng mit dem Kunden zusammenarbeiten,
um das Optimale für ihn herauszuholen.»
Gut dokumentiert
Sind
alle Wünsche und das mögliche Budget erfasst, macht sich der Architekt
an die Projektentwicklung. Das Ergebnis wird dann dem Kunden mit
umfangreichen, objektspezifischen Unterlagen vorgelegt. «Später dann vor
dem Baubeginn besprechen wir auch die Werkpläne mit dem Kunden», sagt
Locher, «manchmal gibt es ein Erb-Möbelstück, das noch an einen
bestimmten Platz muss, da kann man den Grundriss noch korrigieren.» Die
Pläne der Kobelt AG, Planunterlagen vom Bauingenieur, den Installateuren
und weitere Dokumente werden dem Bauherrn dann anlässlich der
Hausübergabe auch ausgehändigt.
Gut beraten
Eine
wichtige Rolle im Hausbauprozess spielt die Bemusterung. «Wir haben an
unseren drei Standorten grosse Beratungsräume», berichtet Locher. Hier
können die Kunden alle Möglichkeiten prüfen und ihre Auswahl treffen:
Fenster, Türen, Putze, Farben, Oberflächen, «sodass der Bauherr die
Sicherheit hat, dass er genau weiss, was er für sein Geld bekommt.» Auch
bei der Bemusterung steht der Bauherrschaft der Architekt zur Seite,
den sie bereits aus der Planung kennt, jetzt zusammen mit dem
Projektleiter. «Wir Fachleute machen Vorschläge, aber der Kunde soll
nicht überfahren werden», versichert Locher. «Manche wissen ganz genau,
was sie wollen, andere freuen sich über Beratung und Tipps. Es gibt auch
Paare mit ganz unterschiedlichen Ansichten, da fällt dem Architekten
dann eine Moderatorenrolle zu», weiss der Experte aus Erfahrung.
Wichtig sei es, sich ausreichend Zeit zu nehmen für die Bemusterung,
damit vor dem Bau alles abgeklärt und die Kosten genau kalkuliert werden
könnten. «Die Leute schätzen das», bekräftigt Locher, denn eine präzise
Kalkulation erleichtere dem Kunden die Finanzierung. «Viele Banken
kennen uns und wissen, dass das verlässliche Angaben sind», betont
Locher. Um die vertraglich zugesicherte Termin- und Preisgarantie
einhalten zu können, müssen die Prozesse exakt getaktet sein. «Es gibt
einen genauen Ablaufplan», betont Locher. «Planung, Bauphase, Abnahme:
Das muss klappen, sonst spricht sich das schnell herum, vor allem in den
sozialen Medien.»
Massiv- und Holzbau
Die
meisten Häuser von Kobelthaus entstehen in Massivbauweise, wobei das
Untergeschoss sowie die Zwischendecken aus armiertem Beton und die
Aussenwände aus Backstein mit einer Kompaktfassade aus hochwertigen
Polystyrol-Hartschaumplatten, armiertem Grundputz und fertig
eingefärbtem Deckputz mit zusätzlichem Schutzanstrich errichtet werden.
Die Dämmplatten können alternativ auch aus Mineralwolle sein. Die
Innenwände werden klassisch aus Backstein errichtet. Das Unternehmen hat
auch eine eigene Holzbauabteilung. «Wir sind schon lange im Holzbau
aktiv, aber von den 60 bis 80 Einheiten, die wir im Jahr bauen, sind nur
etwa zehn Prozent aus Holz», berichtet Locher, «das entspricht etwa dem
gesamten Marktanteil von Holzhäusern in der Schweiz.» Beim Holzbau
werden bereits mit natürlicher Holzfaser ausgedämmte Elemente im eigenen
Werk am Stammsitz in Marbach in einer Grösse vorgefertigt, die noch
transportiert werden kann. Vor Ort werden dann die Fenster eingesetzt,
die Beplankung angebracht und der Ausbau fertig gestellt.
Die Energiefrage
Grossen
Wert legt Kobelthaus auf Energieeffizienz. «Wir gehören zu den ersten
Unternehmen in der Schweiz, die Bauten nach Minergie haben zertifizieren
lassen», betont Locher. Die meisten Häuser der Kobelt AG werden mit
einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ausgestattet, die für Beheizung und
Warmwasser sorgt. Wenn Bauherren eine andere Heizung wünschen, sind auch
Alternativen wie Gas mit Solar, Erdsonden, Stückholz, Fernwärme etc.
möglich. Um dem Kunden möglichst hohe Transparenz in Bezug auf die
Energieverbräuche zu bieten, werden diese über ein Smart-Home-System
visualisiert. So hat der Hausbesitzer stets den Überblick auf dem
Tablet, wie viel Strom gerade für Heizung, Warmwasser oder Haushalt
verbraucht wird. Kobelthaus setzt dabei auf das System «eSmart», das von
der gleichnamigen Firma stammt, einem Start-up, das 2011 aus der ETH
Lausanne hervorgegangen ist. Das System nutzt die sowieso vorhandenen
Elektroleitungen für die Datenübermittlung. «Da muss der Kunde nicht
riesige Summen investieren und kann jederzeit andere Funktionen wie die
Steuerung von Licht, Rollläden und Sicherheitsinstallationen
nachrüsten», erklärt Locher.
Thema Verdichtung
Auch
Kobelthaus hat sich auf die angespannte Grundstückssituation und die
Tendenz zur baulichen Verdichtung eingestellt. «Vor zehn Jahren haben
wir fast nur Einfamilienhäuser gebaut, in den letzten Jahren werden
immer mehr Quartiere verdichtet», berichtet Locher, «da hatten wir dann
auch vermehrt Mehr-Generationen-Häuser oder Mehrfamilienhäuser, bei
denen der Bauherr eine Wohnung bewohnt und die anderen vermietet.» Das
Ostschweizer Unternehmen hat im Laufe seines Bestehens seinen
Aktionsradius immer weiter vergrössert. «Wir bauen vom Genfer- bis zum
Bodensee, das ist ein grosses Gebiet», so Locher. Wir haben nicht den
Anspruch, die meisten Häuser zu bauen», versichert Locher. «Wenn es zu
viele Objekte werden, dann wird es schwer, die Projekte seriös zu
bearbeiten. Wir bauen ja mit regionalen Handwerkern, da muss man jeweils
gute Unternehmer haben.» Im Vordergrund der Geschäftspolitik steht für
Locher etwas anders. «Uns geht es darum, für die Leute das Optimale zu
verwirklichen, sodass sie sich hinterher auch wirklich wohl fühlen und
Freude an ihrem Zuhause haben und uns weiter empfehlen.»
Kobelt AG
9437 Marbach
5405 Baden-Dättwil
3421 Lyssach
Text: Joachim Hoffmann, Fotos: Kobelthaus
aus: Das Einfamilienhaus, Heft Nr. 1/2020